Am Dienstag, den 25.07.2023 besuchte die Journalistin Nina Thoene von HR 4 die Burgwaldschule. Sie stellte dem Schüler Paul Käufler und seinem Biologielehrer Jens Freitag viele Fragen zur Entwicklung, Ausgestaltung und weiteren Planung ihres Projektes.
Seit 6 Jahren haben sich die Jugendlichen der AG „Umwelt und Vogelschutz“ eines speziellen Problems angenommen - des millionenfachen Vogeltods an Glasflächen, ausgelöst durch eigene Beobachtungen und Schutzversuche an einem verglasten Übergang zwischen ihren Schulgebäuden. Die Burgwaldschüler starteten damit eines der ersten Projekte für „vogelfreundliches Bauen mit Glas“ in Waldeck-Frankenberg und bekamen für die technische Umsetzung mit einer speziellen Nachrüstung der Scheiben kräftige Unterstützung von Bauamt, Ornithologen und Naturschutzbehörde.
Das Projekt der Umweltschutz - AG wurde durch zwei Fernsehbeiträge bei der Sendung „Alle Wetter“ hessenweit bekannt.
Frau Thoene möchte nun auch den Hörern von HR 4 die spannenden Ergebnisse der Umweltschutz - AG näherbringen. In der Sendung „Unser schönes Hessen“ von HR 4 wird das Interview vorgestellt. Es soll Menschen Mut machen, sich mit ihren Projekten bei „Unser schönes Hessen“ zu bewerben. Dort kann man dann 700,00 Euro Projektunterstützung gewinnen.
Frau Thoene und HR 4 hoffen, dass sich viele Menschen mit Ihren Projekten bewerben und tolle Ergebnisse für die Umwelt in Hessen erreicht werden.
Bilder und Text: Jens Freitag
Seit vielen Jahren beobachten die Schüler immer wieder tote Singvögel auf unserem Schulhof. Schuld daran ist in erster Linie die verglaste Brücke zwischen den Gebäuden 1 und 2.
Gerade in der Zugzeit im Herbst und Frühling finden sich hier vermehrt tote Singvögel.
Eine Arbeitsgruppe von Schülern hat sich schon im vergangenen Schuljahr dieser Problematik unter Anleitung des Biologielehrers, Jens Freitag, angenommen. Herr Freitag ist auch als ehrenamtlicher Mitarbeiter der staatlichen Vogelschutzwarte Frankfurt als Ansprechpartner für die Bevölkerung verantworlich.
Die Projektgruppe hat nach Lösungen für das Problem gesucht, mussten aber schließlich kapitulieren. Das Bekleben der Scheibenflächen mit selbstgefertigten Vogelattrappen brachte leider keinen Erfolg. In Absprache mit der Vogel-schutzwarte wurden dann mögliche Lösungen erarbeitet. Dabei stieß man auf eine Firma, die diese Glasflächen vollständig mit lichtdurchlässiger Folie beklebt. Diese Folie macht transparente Flächen für die Vögel sichtbar. Damit werden nicht nur Spiegelungen an den Glasflächen ver-mieden, die Vögel erkennen in den beklebten Flächen auch ein Hindernis, das sie nicht einfach Durchfliegen können.
Projektträger: AG Umweltschutz Burgwaldschule
https://www.genau-lotto.de/gewinner-projekte/projekt/vogelzug-und-vogelschutz-an-der-burgwaldschule/
Die AG Umweltschutz Burgwaldschule hat sich mit dem Projekt "Vogelzug und Vogelschutz" bei der Umweltlotterie GENAU beworben und hat den erhofften Zusatzgewinn in Höhe von 5.000 € erhalten. Woran die Projektgruppe der Schule in Frankenberg momentan arbeitet und was mit der finanziellen Unterstützung von Lotto Hessen realisiert werden konnte, erfahren Sie heute in dem Bericht von "alle wetter!"-Reporter Wolfgang Zündel.
Aufgeregte Schüler machten den Hausmeister Marco Seibel am Mittwochvormittag darauf aufmerksam, dass sich ein Vogel in den Glasvorbau des Naturwissenschaftsgebäudes verflogen hatte und keinen Weg mehr in die Freiheit fand. Zusammen mit dem Biologielehrer Herr Freitag konnte der Vogel vorsichtig ergriffen werden. Der neue Schulleiter Marcel Himmelmann nutzte die Chance, einige schöne Fotos von dem seltenen Tier zu schießen.
Es handelte sich um einen Gartenrotschwanz - ein wunderschönes, an der Brust orange ausgefärbtes Männchen. Wahrscheinlich ein Tier aus dem Vorjahr, denn man konnte noch eine auffällige Mausergrenze in den Federn erkennen, so Biolehrer Freitag.
Laut NABU finden Gartenrotschwänze in den häufig gut aufgeräumten modernen Gärten nur noch wenig Nahrung. Sie sind daher leider inzwischen auf der Vorwarnliste gefährdeter Arten gelandet. Der seltene Vogel überwintert südlich der Sahara in der afrikanischen Savanne und sucht nun bei uns einen geeigneten Brutplatz. Gartenrotschwänze werden übrigens gern mit den ähnlichen aussehenden, häufigeren Hausrotschwänzen verwechselt. Alle Beteiligten waren sehr froh, das schöne Tier wieder unversehrt in die Natur entlassen zu können.
Tipp zu Förderung unserer heimischen Vogelarten und Biodiversität: Helfen Sie den Tieren, in unsere Kulturlandschaft zu überleben. Verzichten Sie beispielsweise auf Steingärten und gestalten Sie ihre Gärten naturbelassen. Mähen Sie wenn möglich nie den ganzen Garten. Auch kleine Blühflächen locken Insekten an, so dass die Vögel ihre Jungen ausreichend füttern können.
Jens Freitag
Am 10.03.2021 verlieh der Landkreis Waldeck-Frankenberg der Umwelt AG der Burgwaldschule in Anerkennung besonderen Einsatzes im ehrenamtlichen Naturschutz die
Ehrenurkunde für Naturschutz und Landschaftspflege 2020.
Diese Anerkennung erfolgt unter Würdigung des besonderen Engagements im Bereich der schulbegleitenden Aktivitäten im Natur,- Landschaft- und Artenschutzes.
Die Burgwalschule hat das Forstliche Bildungszentrum Weilburg, Sachgebiet Waldpädagogik mit einem Ortstermin am 03.03.2021 über den Schutz der Wildvögel an Glasfassaden beraten.
Gisela Löffler und Revierförster Peter Schönke zeigten sich begeistert von den Baumaßnamen zum Vogelschutz an der Burgwaldschule und möchten solche auch in Ihrem Bildungszentrum in Weilburg für Hessen Forst als Leuchtturmprojekt umsetzten.
Frankenberg – „Wir haben an den grenzenlosen Fortschritt geglaubt. Aber achtsam mit der Natur umzugehen, ist vergessen worden“, mahnte Landrat Dr. Reinhard Kubat. Doch dann lobte er die Schüler der Arbeitsgemeinschaft „Umwelt und Vogelschutz“ an der Burgwaldschule: „Ihr zeigt mit eurer Arbeit nachhaltig, dass jeder ein kleines Stück dazu beitragen kann, unsere Welt zu erhalten. Dafür danke ich euch herzlich!“
Vor einem großen Kreis von Schulgemeinde, Gästen und Naturschutz-Fachleuten aus Waldeck-Frankenberg überreichte der Landrat der Gruppe mit ihrem Biologielehrer Jens Freitag die Auszeichnung „Offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt“. Der Anlass: Die Vereinten Nationen haben den Zeitraum von 2011 bis 2020 als UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgerufen, um dem weltweiten Rückgang der Naturvielfalt entgegenzuwirken und dies im Bewusstsein der Bevölkerung zu verankern.
Die Schülerarbeitsgemeinschaft der Burgwaldschule tut dies schon seit Jahren im Bereich des Vogelschutzes, wie sie den Gästen des Festabends mit eindrucksvollen Bildern von Exkursionen, Vogelberingungen und Zusammenarbeit mit der Icarus-Initiative berichteten. Seit zwei Jahren haben sich die Jugendlichen aber eines speziellen Problems angenommen – des millionenfachen Vogeltods an Glasflächen, ausgelöst durch eigene Beobachtungen und Schutzversuche an einem verglasten Übergang zwischen ihren Schulgebäuden (HNA berichtete).
Die Burgwaldschüler starteten damit eines der ersten Projekte für „vogelfreundliches Bauen mit Glas“ in Waldeck-Frankenberg und bekamen für die technische Umsetzung mit einer speziellen Nachrüstung der Scheiben kräftige Unterstützung von Bauamt, Ornithologen und Naturschutzbehörde, wie Jens Freitag dankend hervorhob. Aufgeklebte Greifvogelsilhouetten sind nutzlos, im Zehn-Zentimeter-Abstand angebrachte senkrechte Folienstreifen äußerst effektiv, stellten die Schüler fest. Dafür gab es großes Experten-Lob von dem Ornithologen Klemens Steiof, der für den Berliner Senat „vogelfreundliches Bauen mit Glas“ als Programm vorantreibt und darüber in der Burgwaldschule berichtete.
Große Anerkennung erhielt die durch die UN ausgezeichnete Umwelt-AG auch von Schulleiter Helmut Klein. Mit ihrem Handeln habe sie Verantwortung übernommen, Empathie bewiesen und ein tiefgehendes Verständnis für die Komplexität ökologischer Zusammenhänge bewiesen habe. „Das ist euer ganz konkreter Beitrag zur Umsetzung des Leitbildes unserer Schule!“
Test & Blder: Karl-Herman Völker
Welch riesige Dimension das Problem Tod durch Vogelschlag an Glasflächen weltweit hat, zeigte der Berliner Ornithologe Steiof in seinem bebilderten Vortrag: Mehr als 100 Millionen Vögel sterben in Deutschland alljährlich, wobei ein exakter Nachweis gerade in einer Stadt wie Berlin kaum möglich sei, weil viele der Kadaver vor Registrierung bereits von Katzen oder Krähen aufgelesen werden. Geschätzt sind es dort etwa 11 000 tote Vögel täglich.
Steiof schilderte sechs Berliner Monitoringversuche, gezielte Beobachtungen an verglasten Gebäuden mit Vogelschlagnachweisen, darunter auch die Hochhäuser am Potsdamer Platz. „Wir unterschätzen das Problem drastisch!“ meinte der Experte. Eckscheiben, Wintergärten, Buswartehäuschen, das Zusammenwirken von Transparenz und Reflexion stellten die größten Gefahren für Vögel dar. Hier seien moderne Architekten bei Glas-Neubauten vor hohe Anforderung gestellt.
Der Berliner Artenschutz-Referent zeigte auch Möglichkeiten auf, wie man bautechnisch durch Linien, Streifen, Ornamente oder Milchglas die Glasflächen so präparieren kann, dass sie von Vögeln als Hindernisse erkannt werden. „Feine Muster auf den Scheiben würden helfen. Oder zum Beispiel den Sonnenschutz nicht innen, sondern außen anbringen“, riet Klemens Steiof.
„Bei eurer Glasbrücke zwischen den Gebäuden der Burgwaldschule habt ihr hier in Frankenberg das Problem jedenfalls vorbildlich gelöst“, versicherte der Berliner Ornithologe den Burgwaldschülern.
Text & Bilder: Karl-Herman Völker
Am 24. Juni fuhren wir, die Wildvögel-AG von Herrn Freitag, um 13:30 Uhr am Lehrerparkplatz ab. Wir waren sogar so pünktlich, dass ein Schüler uns verpasste und zu uns gebracht werden musste.
Zunächst spendierte Herr Freitag allen sechs Schülern ein Eis, worüber wir uns sehr freuten. Auf der Fahrt nach Glockenborn erklärte er uns dann, welche seltenen Vögel wir heute sehen könnten. Einer davon war der Gänsegeier, der mit 2,5 Metern Flügelspannweite kaum zu übersehen wäre. Leider sahen wir keinen.
In Bründersen angekommen suchten wir Herrn Schmidt, der uns durch das Naturschutzgebiet führen sollte und dort auf uns wartete. Mit Ferngläsern ausgerüstet starteten wir unsere Tour.
Herr Schmidt erklärte uns, welche Vögel hier in Glockenborn vorkommen beziehungsweise wir sahen einen großen Turm, auf dem ein Nest mit vier Weißstorch-Jungvögeln war. Die Jungvögel erkennt man gut am grauen und kürzeren Schnabel sowie an den grauen Beinen. Schnabel und Beine sind beim ausgewachsenen Vogel orange-rot.
In den Beobachtungshäuschen bei den Tümpeln machten wir es uns bequem und beobachteten Blässhühner, Schwäne, Kanadagänse, Nilgänse, Graureiher, Haubentaucher, Stockenten, einen Dunklen Waldwasserläufer und einen Flussregenpfeifer.
Wir HÖRTEN auch viele Vögel. Herr Freitag und Herr Schmidt halfen, sie auseinander zu halten:
Nach dieser langen und sehr informativen Erkundung gingen wir zurück zum Auto. Auf dem Weg sahen wir noch einige Dohlen sowie einen Mäusebussard.
Auf der Rückfahrt machten wir einen Halt in Korbach, um den Grünlaubsänger zu sehen. Dieser Vogel ist das einzige Tier seiner Art in Hessen seit 120 Jahren!
Durch gutes Hinhören und Beobachten entdeckten wir ihn dann endlich.
Wir suchten weiter, wir wollten ja schließlich ein Foto. Doch statt des Grünlaubsängers bekam Herr Freitag einen Wanderfalken vor die Linse.
Es war sehr schön mit anzusehen, wie er seine Runden drehte, hochflog und sich dann wieder fallen ließ. Nach dieser erfolgreichen Exkursion fuhren wir glücklich nach Hause.
Text von Julia Schwabeland 8c
Ich erzähle euch in diesem Bericht von der Exkursion, die wir am 21. März 2019 mit Herrn Freitag unternommen haben.
Wir, die Wildvögel-AG von Herrn Freitag, fuhren am 21.3.2019 um 17:15 Uhr vom Lehrerparkplatz ab. Der Ausflug begann in Ernsthausen.
Dort hielten wir Ausschau nach dem Steinkauz. Jeder suchte mit seinem Fernglas die Gegend ab und Herr Freitag machte tolle Bilder. Leider fanden wir keinen Steinkauz, dafür Goldammern, Elstern, Krähen, Haussperlinge, Amseln, Zilpzalps oder auch Weidenlaubsänger, Bachstelzen, Singdrosseln und einen Mäusebussard. Wir hörten auch einen Grünspecht.
Dann fuhren wir im Anschluss an die ausgiebige Tour nach Rosenthal in den Burgwald. Dort hörten wir zu Herrn Freitags Erstaunen die seltenste Eule Hessens: den Raufußkauz! Wir gingen zu den Herrenbänken und machten eine Pause. Nach ein paar Minuten flog ein Tier über uns, es hätte eine Waldschnepfe, eine Fledermaus oder der Raufußkauz sein können. Herr Freitag war sich nicht sicher, aber zu 80% könnte es der Raufußkauz sein.
Um 20:00 Uhr beendeten wir unseren Ausflug. Auf dem Rückweg zum Auto erzählten wir uns Gruselgeschichten, dies gab dem Ausflug den letzten Schliff. Beim Auto angekommen setzten wir uns glücklich auf unsere Plätze und redeten darüber, wie schön es doch war.
Ich hoffe dieser kleine Bericht hat euch gefallen, und nun kommen die Rufe der genannten Vögel.
Goldammer:
Ruf: einzelner hoher Ton (zwirp…zwirp)
Lied: mehrere hohe Töne hintereinander (zwirp, zwirp, zwirrrp)
Elster:
Ruf: ein bisschen wie das fauchen einer Katze (zwerrp, zwerrrrp)
Lied: hohe Töne (zwiiirp, zwiiiirp)
Krähe:
Ruf: tiefe Töne (rerrp oder raaarp)
Lied: (reerp,reerp,reeerp)
Haussperling:
Ruf: hohe Töne (piep, piep, piep)
Lied: hohe Töne (pierp, pierp, pierp…)
Amsel:
Ruf: hohe Töne (pfierp, pfierp,pfiiierp)
Lied: hohe Töne (wie der Ruf nur schneller und öfters)
Zilpzalp:
Ruf: hohe einzelne Töne (riep…riep)
Lied: hohe schnelle Töne (ziep,ziep,ziep,ziep,ziep)
Bachstelze:
Ruf: hohe schnelle Töne (fierd,fierd,fierd)
Leid: hohe schnellere Töne (Fierp,fierp,fierp,fierp)
Singdrossel:
Ruf: mal tief mal hoch (peerp,perrd,pieerp)
Lied: hohe Töne (pfierp,pfierp,pfiiiirp)
Grünspecht:
Ruf: hohe Töne (rieeeeeeeee)
Lied: hohe Töne (wie Ruf nur schneller und ein bisschen tiefer)
Mäusebussard: Ruf: hohe Töne (rieeerp,rieeerp)
Raufußkauz: Ruf und Lied (hu-uuuuuuuuuuuuuuuu)
Text von Julia Schwabeland, Bilder Jens Freitag
Am 6. November 2018 haben wir, die Vogelschutz-AG der Burgwaldschule, und der Naturschutzbund (NABU) Frankenberg für die Mauersegler Nistkästen gebaut. Diese Nistkästen sollten gleich am nächsten Tag aufgehängt werden, damit die Vögel gleich ein schönes zu Hause haben, wenn sie im nächsten Frühling aus dem Süden zurückkommen.
Als erstes haben wir die Bretter für die drei Kästen in die passende Form gebracht. Danach haben wir die Bretter vorgebohrt und dann zusammengeschraubt. In das vordere Brett kam dann zum Schluss noch ein Loch. Dieses Loch muss eine bestimmte Größe haben, damit die Küken nicht herausfallen und die Vogeleltern trotzdem gut rein und rausfliegen können. Zusätzlich haben die jungen Mauersegler es so schön warm.
Der Mauersegler ist eine Vogelart aus der Familie der Segler. Er ähnelt den Schwalben. Sie wiegen ca. 40 gr. Ihre Rumpflänge beträgt durchschnittlich 17 cm, beim Anlegen der Flügel kreuzen sie sich und überragen den Schwanz um etwa vier Zentimeter. Die Flügelspannweite liegt zwischen 40 und 44 cm.
Die Mauersegler halten sich von Anfang Mai bis Anfang August in Mitteleuropa auf.
Sie sind Langstreckenzieher und ziehen zu ihren Winterquartieren nach Afrika. Außerhalb der Brutzeit halten sie sich für etwa 10 Monate nahezu ohne Unterbrechung in der Luft auf.
Der Mauersegler ist größer als die Europäische Schwalbe. Bei ihren Flugmanövern können sie im Sturzflug Geschwindigkeiten von mehr als 200 km/h erreichen.
An der Burgwaldschule, unter dem Dach von den Chemie- und Physikräumen, hat die Vogel-AG Kästen befestigt in denen Mauersegler brüten können.
Text: Miriam Freitag und Benedikt Wilhelm
Die Schüler der Burgwaldschule in Frankenberg haben es wirklich drauf. Nachdem sie bereits mit ihrem Projekt einer Schulimkerei im Rahmen der Umweltlotterie GENAU einen Gewinn von 5000 €uro verbuchen konnten, haben sie sich nun mit einem weiteren Projekt bei Lotto Hessen beworben.
Unter dem Motto „Vogelzug und Vogelschutz“ wurde in kleinen Arbeitsgruppen nach Lösungen für ein großes Problem gesucht: Denn immer wieder flogen und fliegen Vögel gegen die riesigen Glasscheiben einer Brücke und brechen sich dabei das Genick. Damit in Zukunft kein Vogel mehr sterben muss, haben die Schüler zusammen mit der staatlichen Vogelschutzwarte Frankfurt am Main einen genialen Ausweg gefunden, wie unser „alle wetter!“-Reporter Jochen Schmidt aus Frankenberg zeigt...
In der hessischen Wetterau konnte ein seltener Gast beobachtet werden:
Die am Schwarzen Meer heimische Schwarzflügel-Brachschwalbe ist erstmals in Hessen gesichtet worden. Auch bundesweit hätten in den letzten 40 Jahren nur insgesamt 25 Exemplare beobachtet werden können(HGON). Aus dem gesamten Bundesgebiet machen sich derzeit Vogelbeobachter auf, um in der Wetterau einen sehr seltenen Vogel zu erleben. Der Vogel sei auf dem Weg vom Schwarzen Meer nach Südafrika, wo er überwintert. Während die Fotoapparate klacken, sitzt der Ausnahmegast auf den ausgedehnten Schlammflächen im Naturschutzgebiet Bingenheimer Ried und steigt ab und zu auf, um eine Libelle zu schnappen. Dabei leuchten die namensgebenden Unterflügel tiefschwarz, der Flug ist schwalbenähnlich und sehr elegant. Die Naturschutz AG der Burgwaldschule hat einen ganzen Tag am
23.09.17 in Kooperation mit dem Nabu im Bingenheimer Ried verbracht, vielen seltene Vögel beobachtet und die Schwarzflügelbrachschwalbe aufgespürt. Alle Schüler waren begeistert.
Neben der Brachschwalbe stärken sich derzeit viele weitere Watvogelarten in diesem einzigartigen Schutzgebiet für die weitere Reise. Hat die Brachschwalbe schon einen Weg von rund 2.000 km vom Schwarzen Meer hinter sich, können es bei Sichelstrandläufer, Steinwälzer oder Sanderling Sibirien sogar 3.500 km Flugweg sein. Und das, obwohl die kleinen Langstreckenflieger nicht größer sind als eine Amsel. Das Gedränge der vielen Watvögel, Gänse und Enten zeigt, wie wichtig Schutzgebiete wie das Bingenheimer Ried sind – ohne solche Tankstellen würden die Tiere auf ihren weltumspannenden verhungern.
An der Burgwaldschule werden von den Schülern immer wieder tote Vögel gefunden. Dies liegt vor allen Dingen an der durch große Glasfassaden geprägten Gebäudestruktur.
Die Architektur der Burgwaldschule ist vielgliedrig. Es gibt sechs freistehende Gebäude, welche durch Begrünung mit Bäumen und Sträuchern sowie den Schulhof voneinander getrennt sind. Das Hauptgebäude, die alte Sporthalle und das Naturwissenschaftsgebäude haben besonders große Glasfassaden, in denen sich die Bäume und Sträucher wiederspiegeln.
Wöchentlich werden von den Schülern tote Vögel im Sekretariat gemeldet. Besonders zur Zugzeit im Herbst und Frühling häufen sich die toten Zugvögel. Laut Hausmeister wurden schon bis zu 3 tote Vögel an einem Tag gefunden.
Die große Brücke, die das Hauptgebäude mit den Naturwissenschaften verbindet, scheint für die Vögel eine besonders gefährliche Falle zu sein. Die große Scheibenfront ist für die Vögel nicht erkennbar, und im Hintergrund stehen Bäume und Sträucher als Anflugziel.
Die häufigsten tot gefundenen Arten stellen Blaumeisen, Kohlmeisen, Rotkehlchen und Singdrosseln dar.
Singdrosseln sind wie z.B. auch Rotkehlchen Nachtzieher. Sie fliegen in der Dunkelheit, um sich vor Prädatoren wie dem Kleinfalken Merlin zu schützen. Große Scheibenflächen werden von den Vögeln durch Lichtreflexion mit Flüssen oder Seen verwechselt. Diese versuchen dort Wasser aufzunehmen, das sie in ausreichender Menge bei den anstrengenden Zugbewegungen brauchen.
Die Singdrossel ist ein Kurzstreckenzieher, der im Mittelmeerraum überwintert und im März zu uns zurückkehrt (wenn er dort nicht geschossen oder gegessen wurde). Statische Schutzmaßnahmen sind nachts wirkungslos. Daher sollten wir versuchen auch den nachtziehenden Vogelarten Schutz zu bieten und hierzu Ideen entwickeln.
Bei dem drastischen Rückgang von Singvögeln in unserer immer mehr ausgeräumten Kulturlandschaft ist der Tod der Vögel eine enorme zusätzliche Belastung für die Singvogelpopulationen.
Im Rahmen des Biologieunterrichtes wurden vom Biologielehrer und ehrenamtlichem Mitarbeiter der Vogelwarte Helgoland, Jens Freitag mit einer Projektgruppe verschiedene Maßnahmen zum Schutz der Vögel ausprobiert. Daraus folgend wurde ein Projekt im Rahmen der Umweltschule entwickelt.