Liebe Erziehungsberechtigte,
die durch das Corona-Virus hervorgerufene Situation betrifft uns alle: Schülerinnen und Schüler dürfen die Schulen nicht mehr besuchen und für viele Erziehungsberechtigte ist der Arbeitsalltag in seiner gewohnten Art und Weise unter-brochen. Für sie stellt dies eine große Herausforderung dar, weil gewohnte Alltagsabläufe und Strukturen nicht mehr vorhanden sind.
Niemand weiß, wie lange diese Ausnahmesituation noch anhalten wird. Daher haben wir für Sie aus schulpsycholo-gischer Sicht einige Hinweise zusammengestellt:
Jedes Kind, jede und jeder Jugendliche reagiert auf belastende und verunsichernde Situationen anders.
Die meisten Kinder und Jugendlichen passen sich gut an die neue Situation an und erleben wenig Belastung. Einige reagieren möglicherweise ängstlich, verunsichert oder nervös und reizbar. Dabei können körperliche Symptome wie Müdigkeit, Kopf- und Bauchschmerzen oder Appetitverlust auftreten ebenso wie Ein- und Durchschlafprobleme. Andere Jugendliche reagieren mit Unverständnis und Unwillen auf die außergewöhnliche und einschränkende Situation und können sich nur schwer darauf einlassen.
Sie können für sich und Ihr Kind einiges tun. Zeigen Sie Zuversicht, Ruhe und Verantwortungsbewusstsein in Ihren Worten und Taten:
In der Regel hat Ihr Kind von seinen Lehrerinnen und Lehrern bereits Aufgaben erhalten bzw. bekommt diese fortlaufend zugesendet. Versuchen Sie diese Lernangebote fest in der Tagesstruktur zu verankern. Für Kinder und Jugendliche bleibt so ein Teil Ihrer Alltagsrealität erhalten – dies gibt Stabilität. Sollte Ihr Kind überfordert reagieren oder das Pensum nicht bewältigen können, bleiben Sie geduldig und wenden Sie sich gegebenenfalls an die entsprechende Lehrkraft. Bedenken Sie, für Ihr Kind ist dies eine neue Lernsituation und es braucht unter Umständen etwas Zeit, um nach und nach besser selbstständig lernen und arbeiten zu können. Aber auch die Lehrkräfte sammeln Erfahrungs-werte mit der neuen Form des Unterrichtens und müssen sich darauf einstellen.
Informieren Sie sich über Aktuelles nur auf seriösen, vertrauenswürdigen Seiten, z.B. auf der Seite des Robert-Koch-Instituts (www.rki.de oder https://www.hessen.de/). Beantworten Sie vor diesem Hintergrund Fragen Ihres Kindes ehrlich und auf altersangemessene Weise, denn Kinder haben ein Recht zu wissen, was um sie herum passiert. Besprechen Sie mit Ihrem Kind aber nicht alles, was vielleicht eintreten könnte, um es nicht zu verunsichern. Beschützen Sie Ihr Kind vor unnötig beunruhigenden Bildern aus dem Fernsehen und dem Internet.
Falls die derzeitige Situation bei Ihnen zu Hause zu Belastungen führt und Sie hierzu gerne professionelle Beratung in Anspruch nehmen würden, hat das Staatliche Schulamt Fritzlar von Montag – Freitag in der Zeit von 09:00-12:00 Uhr eine zentrale Telefonnummer für Ihre Beratungsanliegen eingerichtet:
Schulpsychologisches Beratungstelefon
für Erziehungsberechtigte und Schülerinnen und Schüler
aus dem Schwalm-Eder-Kreis und dem Landkreis Waldeck-Frankenberg:
Tel.: 05622 790456
Zusätzlich finden Sie im Anhang den Flyer der Schulpsychologie als PDF-Version.
Neben der oben aufgeführten Nummer des Beratungstelefons sind die Schulpsychologinnen des Staatlichen Schulamtes Fritzlar weiterhin telefonisch über die normalen Dienstnummern erreichbar.
Ich wünsche Ihnen in dieser Situation viel Kraft, Durchhaltevermögen und Fingerspitzengefühl.
Bleiben Sie und Ihre Kinder vor allem gesund!
Mit herzlichen Grüßen
gez. Stephan Uhde
Amtsleiter