Frankenberg – Auch die Tafel Frankenberg e. V. ist seit 2020 durch die Pandemie, den Krieg in der Ukraine und die Inflation enorm herausgefordert und belastet. Aber es gelingt ihr dennoch, dank der Lebensmittelspenden von Märkten und Bäckereien, Geldspenden, Beiträgen von 300 Fördermitgliedern und der Mitarbeit von 95 ehrenamtlichen Kräften derzeit 934 Bedürftige, darunter etwa 300 Kinder, im Tafelladen in der Auestraße zu versorgen. Dies wurde in der jüngsten Vorstandssitzung des gemeinnützigen Frankenberger Tafelvereins festgestellt.
Als besonders erfreulich werteten die Vorstandsmitglieder das steigende Interesse an der Tafelarbeit bei Schülerinnen und Schülern aus der Region, die in den vergangenen Wochen im Tafelladen zu Gast waren oder an ihren Schulen Lern- und Spendenprojekte für die Tafel als ein soziales Projekt für Menschen vor Ort anstießen, auch weil man dort direkt sehen kann, was mit den Lebensmittel- und Geldspenden geschieht.
„So erkläre ich mir auch das Interesse an der Tafel als außer-schulischem Lernort für Kinder und Jugendliche“, sagte Dekanin Petra Hegmann, Vorsitzende des Tafelvereins. „Sie lernen etwas über den Wert von Lebensmitteln und über einen sinnvollen Umgang damit. Ich finde es klasse, wie viele junge Menschen für unsere Tafel sammeln!“ Sie bezog sich dabei auf die jüngsten Projekte der Grundschule Röddenau, der Hans-Viessmann-Schule, der Edertalschule Frankenberg und der Burgwaldschule in Franken-berg.
Erstellt: Von: Karl-Hermann Völker
Obwohl an dem Tag ja bekanntlich die Herbstferien begannen, machten sich trotzdem 22 Jugendliche unserer Schule auf nach Frankfurt am Main, um der größten Büchermesse der Welt einen Besuch abzustatten. Das besondere Gastland 2022 war das iberische Spanien, gelegen zwischen dem Mittelmeer und dem Atlantik, den Pyrenäen und Portugal.
Mit der Bahn waren die Realschüler bereits am sehr frühen Morgen des ersten Publikumstages umweltfreundlich in Frankenberg gestartet, um die Zeit auf dem riesigen Gelände (mit 170.000 Quadratmetern Fläche!) auch wirklich ausgiebig genießen zu können.
Sehr viele Verlage – insgesamt waren über 7.100 (!) aus hundert Ländern mit ihren Ständen vertreten - widmeten sich mit ihren Autoren und Schriftstellern in diesem Jahr erneut der Geschichtsaufarbeitung in Europa, der bedrohlichen Klimaentwicklung weltweit, dem schlimmen Angriffs-Krieg in der Ukraine, der gewaltigen Energiekrise, der Unterdrückung vieler Frauen und Männer im Iran (früher: Persien) oder anderen aktuellen Entwicklungen in fernen Ländern der Erde, insbesondere den arabischen und nordafrikanischen, oder auch diversen Gefährdungen durch globalen Terrorismus…
Abertausende neuer Sachbücher und Romane wollen im Winter 2022/2023 den Markt erobern. Erstaunlich, dass auch immer wieder Roman- und Drama-Klassiker des letzten Jahrhunderts oder früherer Zeiten neu aufgelegt und modern präsentiert werden. Mit eindrucksvollen Kunst- und Riesenbüchern sowie ansprechend gestalteten Ausstellungsflächen auf über 17 Hektar (!) warb man großzügig für den jeweiligen „Renner“ der Saison.
Begeistert waren viele von der Atmosphäre in der stimmungsvollen Halle der sehr freundlichen, hilfsbereiten Gäste aus Spanien, aber auch von den Lesungen oder Diskussionsrunden in sämtlichen Hallen.
Tatsächlich live sahen und hörten unsere Realschüler nicht nur berühmte Autoren und Dichter, sondern auch sehr viele Prominente aus der bunten Glitzerwelt des Bühnen- und Fernsehgeschäfts, der Politik und des Sports… Besonders nett und redselig war dabei Ulrich Wickert, einstiger Sprecher der Tagesschau, der gerne mit jungen Leuten sprach.
Natürlich gab es bei der abendlichen Heimreise im Zug so manch kleinen Schatz in den Stoff-Tragetaschen zu bestaunen: Äußerst begehrt waren die Autogramme und sogar Widmungen von Berühmtheiten – und die Sammlungen oft kunstvoll gestalteter Lesezeichen...
Für die Burgwaldschule sind die Reisen zur Buchmesse seit Jahren ein Anliegen und gehören mit zu den vielfältigen Bemühen, die jungen Menschen mit der Welt der Bücher, der Literatur und des Lesens vertraut zu machen. So war die Tour in die Mainmetropole bereits die 23. in Folge. Nur die Messe 2020 war wegen der Corona-Pandemie ausgefallen – auch für uns…
Fotos: Joseline Kanzler, Hans-Friedrich Kubat, ARD
Von der so einzigartigen „Schraube des Archimedes“ bis hin zur Einleitung des nun gereinigten, inzwischen total klaren Wassers in die Eder verfolgten 20 Schülerinnen und Schüler des Wahlkurses „Naturwissenschaften“ den langen Weg des Schmutzwassers durch die große Kläranlage in Frankenberg.
Nach einem einstündigen Fußmarsch von der Schule bis vor die Tore der Stadt Richtung Korbach wurden die Jugendlichen von Martin Nolte empfangen, dem kompetenten Mitarbeiter des Bereiches Abwasser der Energiegesellschaft Frankenberg (EGF).
Alles dreht sich in den siebten Klassen bei den Jungforschern im „Wahlunterricht Naturwissen-schaften“ um das Lebenselixier Wasser.
Da geht es in der Schule und bei mehreren Exkursionen (Bäche, Wattenmeer bei Cuxhaven, Husum oder Otterndorf, auf die Inseln Neuwerk und Helgoland, in Zoos sowie im Wald) nicht nur um biologische und chemische Gewässeruntersuchungen, die Entstehung der Mineralwässer in den tiefen Gesteinen (Bad Vilbel, Volkmarsen) oder die Bedeutung der Flüssigkeit für Mensch, Tier und Pflanzen. Auch die Verschmutzung des Wassers aus Haushalten, der Industrie oder auch von Straßen, wenn es bei Regenwetter oder der Schneeschmelze belastet in einen der vielen Gullys läuft, wird thematisiert…
Was lag da näher als der örtlichen Kläranlage, in der jeden Tag zwischen 4000 und 5000 Kubikmeter Schmutzwasser ankommen, einen Besuch schon kurz nach den Sommerferien abzustatten. Unter der fachkundigen Führung des Mitarbeiters Nolte und später auch des früheren Burgwaldschülers Julian Scholl folgten die Kinder dem „anfangs ganz schön trüben Wasser“ auf dem langen Weg durch die vielen Becken.
Zahlreiche Details erfuhren sie während der zweistündigen Erkundung, lernten die Wirkungsweisen der verschiedenen mechanischen, biologischen und chemischen Reinigungsstufen kennen und hörten auch, was mit dem angefallenen Überschussschlamm im hohen Faulturm passiert und wohin dieser nachher (nach etwa 30 Tagen Verweildauer) abgegeben wird und sinnvolle Verwendung findet. Im Rechenwerk (einem gewaltigen Sieb für „grobe Teile“ im Bereich „Mechanische Reinigung“) gleich zu Beginn erspähten die Schüler jedoch auch Dinge, die eigentlich nicht in das häusliche Abwasser gehören…
Und auch die eifrigsten „Kollegen und Mitarbeiter“ der Kläranlage wurden schmunzelnd, jedoch auch anerkennend präsentiert: die Milliarden von Mikroorganismen, die in den Belebtschlammbecken aktiv das Wasser reinigen – zusammen mit ganz viel Sauerstoff…: Es sind anaerobe Bakterien. „Phosphor, Kohlenstoff und Stickstoff, das sind die wichtigsten Chemikalien, die wir ebenfalls aus dem Schmutzwasser herausholen wollen!“, ergänzt Martin Nolte.
Begeisterung rief schon bald die gewaltige Technik hervor, die alles „am Laufen hält“. Die in den Faultürmen kontinuierlich entstehenden 400 bis 500 Kubikmeter Faulgase (etwa Methan und Kohlenstoffdioxid) werden nicht einfach in die Umwelt entlassen, sondern werden ökologisch und betriebswirtschaftlich sinnvoll genutzt. Im Labor erklärten die Mitarbeiter, welche Analysen täglich durchgeführt werden müssen, damit alle gesetzlichen deutschen Vorgaben, der EU und des RP Kassel eingehalten werden.
„So sauber hätte wir uns das hier gar nicht vorgestellt“, staunten die Kinder. „Es ist alles total übersichtlich und (bio-)logisch hier, die Abläufe sind ganz prima zu verstehen“, so die positive Meinung der NaWi-Schüler nach dem lehrreichen außerschulischen Vormittag…
Foto: Hans-Friedrich Kubat = kt
Frankenberg (von kt) In den hohen Norden nach Lübeck und das vorgelagerte Travemünde an der Ostsee zog es die Klassen 9b und 9c der Burgwaldschule in diesem Herbst.
Von den zwei sehr günstig in der Nähe Hauptbahnhof der Hansestadt gelegenen Hotels „B&B“ (9b, Herr Kubat) und „Ibis“ (9c, Herr Kulss) aus eroberten die fröhlichen Gruppe an sechs Tagen die wunderschöne „Marzipanstadt“ Lübeck mit ihren weithin sichtbaren sieben mittelalterlichen Haupttürmen.
Auf der ausgedehnten und hügeligen Insel zwischen den Flüssen Trave und Wakenitz sowie dem Elbe-Lübeck-Kanal gelegen, bietet die Stadt eine enorme Dichte an Sehenswürdigkeiten, eine Vielzahl von speziellen Restaurants oder gemütlichen Kaffeehäusern.
Sie lädt zum Besuch in den Wohngebäuden der drei Nobelpreisträger Thomas Mann, Günter Grass oder Willy Brandt ein oder zu einem Spaziergang durch die engen Gässchen zwischen den hochgiebeligen Häusern.
Ganz klar, eine Besichtigung des „schiefen“ und richtig wuchtigen Holstentores, einem Bollwerk, das auf dem beliebten 50-Mark-Schein abgebildet war und ist, gehört zu jedem Lübeck-Trip…
Erstaunt vernahm die Schüler die Geschichten des Kapitäns während der mehrstündigen Schifffahrt auf der extrem breiten Trave zu historischen Ereignissen rund um die Hanse und die Ostsee, der Bedeutung der nahen Grenze zur DDR-Zeit oder zum letzten Fischerdorf am Unterlauf des Stromes…
Während ein Teil der Gruppe entlang der Brodtener Steilküste zur Hermannshöhe wanderte, genoss der Rest die herbstliche Atmosphäre des Seebades Travemünde oder fuhr mit der Fähre zur Halbinsel Priwall, wo auch das Segelschiff Passat dauerhaft vor Anker liegt, das Schwesterschiff der einst untergegangene Pamir.
Als besonderes Highlight genossen die Reisenden den Besuch des erst wenige Jahre alten „Europäischen Hansemuseums“ zusammen mit der netten Führerin Julia. In diesen inmitten der alten Burg- und Klosteranlage direkt über dem Lübecker Stadthafen gelegenen modernen Komplex mit jahrhundertealten Bestandteilen nahm die junge Historikerin die Realschüler mit auf eine einzigartige Reise von Nowgorod in Russland bis zum Lübeck in der Hochzeit und Blüte der Hanse und der Kaufmannsleute vieler Generationen… Selbst der Name „Korbach“ war auf mehreren Exponaten zu finden…
Die großen Leistungen der Bauleute, Architekten und Auftraggeber des mehr als imposanten Domes oder der gewaltigen, aus Backsteinen erbauten Marienkirche wussten die Jugendlichen bei Rundgängen durch die Gotteshäuser zu würdigen. Auch hier wurde klar, weshalb die Stadt liebevoll und anerkennend zugleich als die „Königin der Hanse“ bezeichnet wird.
Vom hohen St-Petri-Turm war das bunte und muntere Treiben in den Gassen und den Flanierstraßen toll zu beobachten. Und von der Höhe sah man auch auf die weltberühmten Marzipanhäuser Lübecks, die natürlich nicht ausgelassen werden durften, ebenso wenig wie der Rathausplatz, wo im Film „Ferien auf Immenhof“ (1957) die Hauptdarstellerinnen Dick und Dalli zusammen mit ganz vielen Ponys und Kindern für den beliebten „Immenhof“ bei Malente mit großem Erfolg warben.
Freude bereitete den Burgwaldschülern die allabendliche Einkehr in jeweils andere Lokale zum gemütlichen Abendessen, aber auch die Bootsfahrten „rund um die Insel“ ließen erst keine Langweile aufkommen.
Wenn man schon mit Zügen ab Frankenberg nach Lübeck reist und der ICE ohnehin in Hamburg hält, bietet sich ein Kurzbesuch dieser Millionenmetropole förmlich an. So nutzten die Jugendlichen die Chance und besichtigten die imposante Elbphilharmonie, genossen das Flair an den Landungsbrücken und unterquerten die breite, hier sehr tiefe Elbe durch den „Alten Elbtunnel“ aus dem ganz frühen 20. Jahrhundert.
Mit dieser Reise führten die 9b und die 9c ihre bisherigen Entdeckungstouren in Deutschland und Europa fort. Begleitet wurde die Jugendlichen von Klassenlehrer Hans-Friedrich Kubat (9b) und Carmen Weimer sowie Klassenlehrer Kevin Kulss (9c) und Barbara Bonzel und Sieglinde Peter-Möller.
Text und Fotos: kt = Hans-Friedrich Kubat
Genau die Hälfte der Strecke von zwölf Kilometern vom Festland bis zur vorgelagerten Insel Neuwerk hat die 19-köpfige Expeditionsgruppe hier geschafft. Vor einer der hohen Rettungsbaken mitten im riesigen Wattenmeer gibt es eine kurze Pause mit spannenden Informationen der Wattführerin Anja Hoffmann-Kramer, dann geht es jedoch auch schon gleich weiter. Es muss. Schließlich steht noch ein Fußmarsch von einer Stunde bevor – und die Flut würde keine Rücksicht nehmen. Auch nicht auf die zahlreichen Reiter und Kutschen, die sich an diesem Tag auf den Weg zur Insel Neuwerk machen.
Und schließlich wartet noch die Durchquerung des breiten und strömenden Priels, der die Elbmündung im Osten mit der Wesermündung im Westen verbindet - immer…
An sechs Tagen lernte die fröhliche Schülergruppe der Burgwaldschule, es handelt sich um den „WP-Kurs Naturwissenschaften“ der siebten Klassen, den einzigartigen Naturraum Wattenmeer vor der deutschen Nordseeküste bei Cuxhaven und Sahlenburg kennen.
Seit fast zwanzig Jahren werden die Jugendlichen dieser Fachrichtung in die komplizierten ökologischen Vernetzungen des so besonderen Ökosystems eingeweiht. So waren die Mädchen und Jungen zusammen mit ihrer Lehrerin Carmen Weimer und Lehrer Hans-Friedrich Kubat gleich in zwei Nationalparken unterwegs: dem „Hamburger“ und dem „Niedersächsischen“ – und auf der einzigartigen Hochseeinsel Helgoland weit draußen in der Deutschen Bucht. Imposant war dort das rege Treiben der vielen tausend Vögel an den steilen Felsen, auch auf der berühmten „Langen Anna“: Möwen, Lummen, Basstölpel…
Während einer mehrstündigen Unterbrechung der ICE-Zugfahrt in Hamburg wurde zu Fuß und bei einer schaukelnden Barkassenfahrt das imposante Hafengelände mit Containerschiffkolossen kennengelernt, ein Rundgang durch die neue, gewaltige Elbphilharmonie mit einer außergewöhnlichen Architektonik direkt am Fluss gefiel allen.
Experimentierübungen im Besucherzentrum „Weltnaturerbe Wattenmeer Sahlenburg“ begeisterten ebenso wie der Bahn-Trip nach Bremerhaven. Ein außergewöhnliches, besondere Highlight ist hier in der Stadt an der Wesermündung (auch mit dem heranfließenden Ederwasser!) im schönen Hafengebiet die mehrstündige Tour durch das „Klimahaus acht Grad Ost“ mit nie zuvor erlebten „Besuchen“ von acht Ländern und extremen Lebensverhältnisse auf diesem Längengrad…
Das fröhliche Baden unter Aufsicht in den Wellen war „echt klasse“, gefiel ebenso wie die Dämmerungswanderung durch das „Kreuzottergebiet Duhner Heide“ und die Freizeit auf dem Gelände des „Haus zur Sahlenburg
Freilich hörten die jungen Burgwaldschüler auch, dass immer mehr Plastik angespült, im Wasser von Tieren aufgenommen wird, in den Meeren unserer Erde treibt. Und: Sie sahen es leider oft an den Stränden… Überhaupt stießen die Jungforscher bei nahezu allen Aktivitäten häufig auf dieses „große, immer noch total unterschätzte Problem unseres Planeten“!
Nach Tagesreisen innerhalb Hessens, einigen Bach-Untersuchungen bei Frankenberg sowie der großen Nordseeexkursion wissen die Schüler nun genauer Bescheid über viele (neue) Dinge und ökologische Phänomene, die die Erde antreiben und die Welt zusammenhalten…, aber auch gefährden…
Unsere Fotos entstanden auf der Insel Helgoland, an der Elbmündung bei Cuxhaven und auch in der Elbphilharmonie.
Text & Bilder: Hans-Friedrich Kubat
Kurz vor den Herbstferien standen für Schülerinnen und Schüler der Klassen 10b und 10f unserer Burgwaldschule während eines Zweitagesausfluges nach Weimar in Thüringen „Staunen und Nachdenklichkeit“ an bedeutenden historischen Orten Deutschlands auf dem Programm.
Nicht nur weltberühmte Dichter wie Friedrich Schiller und Johann Wolfgang von Goethe, Maler vom Range eines Cranach, die Komponisten Liszt und Wagner, Marlene Dietrich, Thomas Mann, Udo Lindenberg oder Bauhaus-Architekt Andreas Gropius prägten die wunderbare, fast museal anmutende „Kulturhauptstadt Europas“ des Jahres 1999, in der sich einst die Gründung der ersten deutschen Republik abspielte, auch die politische Geschichte hinterließ an vielen Orten ihre (bleibenden) Spuren…
Deshalb war für die 44 Jugendlichen zusammen mit den Klassenlehrern Andreas Kringe, Hans-Friedrich Kubat sowie Konrektorin Sieglinde Peter-Möller ein im Unterricht gut vorbereiteter Besuch des ehemaligen KZ „Buchenwald“ hoch oben auf dem Ettersberg selbstverständlich.
Bereits außerhalb der „gewaltigen Anlage“ hörten die Jugendlichen (in zwei Gruppen) viel über den Aufbau des Lagers, die Entwürdigung der „Ankommenden“ direkt nach der Ankunft an der von Häftlingen erbauten „Endstation Bahnhof Buchenwald“ und davon, was politischen Gegnern und Andersdenkenden aus sehr vielen Ländern Grausames widerfahren war.
Zwei Studentinnen informierten die Frankenberger an mehreren Stellen des „Arbeitslagers“ über den Aufbau des riesigen „Komplexes Buchenwald“. Große Beachtung fand der zynische Spruch „Jedem das Seine“ am Eingangstor zum Hauptlager.
Nach dem Rundgang durch das neu gestaltete Museum in der früheren Effektenkammer mit Tausenden Ausstellungstücken erfuhr man aber auch von den schlimmen Dingen aus der Anfangszeit der DDR, als das Lager bis in die 50er Jahre hinein mit Unterstützung der Sowjetunion missbraucht wurde…
Beeindruckt waren die Mädchen und Jungen von dem riesigen Monument außerhalb des Gedenkstätte, dass an die Millionen Opfer von Gewalt und Kriegen erinnert, und die imposante „Straße der Nationen“ aus der DDR-Epoche.
Der Baumstumpf der uralten „Goethe-Eiche“ aus dem 16. Jahrhundert (!) mitten im „Lager Buchenwald“ leitete indirekt über zum kulturellen Teil der Kurzklassenfahrt, dem Besuch des historischen Altstadt Weimars mit der Führung durch das Goethe-Wohnhaus am Frauenplan am folgenden Tag.
Vor der Übernachtung in einem modernen Hotel stand freilich ein ausgiebiger Abendspaziergang durch die wunderbare Altstadt Weimars an.
Dieser zweite Tag ließ die Reisenden eintauchen in die spannende Zeit Goethes sowie Schillers und die Regierungszeit des in Frankfurt/Main geborenen berühmtesten Deutschen (nicht nur dieser Epoche). Bei der Führung durch das weitläufige Wohnhaus mit dem Gruß „Salve“ gab es immer wieder Gelegenheit zum Staunen über Goethes vielfältigen Kenntnisse, Reisen nach Italien und besonderen Interessen, seine Beziehung zu Frau von Stein und die diversen Reaktionen der damaligen Bevölkerung auf seine Liebe zu der aus eher einfachen Verhältnissen stammenden Christiane Vulpius, die der Dichterfürst erst nach vielen Jahren heiratete.
Mehrere Kinder hatten die beiden zusammen.
Die Vielfalt der innenarchitektonischen Raumgestaltungen begeisterte die Zehntklässler ebenso wie die Art, wie vor zweihundert in einem wohlhabenden Haus gelebt wurde. Interessante Erzählungen zur Original-Reisekutsche Goethes rundeten die spannende Zeitreise ab.
Eine Besichtigung des uralten Friedhofes mit der monumentalen Fürstengruft und den großen Särgen von Schiller, Goethe und vieler anderer Persönlichkeiten, der einzigartigen russisch-orthodoxen Kapelle und ein fröhlicher Spaziergang durch den berühmten Park an der Ilm ließen die gelungene Tour nach Thüringen ausklingen.
Der Bus der Firma aus Lichtenfels wurde gefahren von Walter Valentin jun.
Als nächste außerschulische Aktivitäten stehen an…
· der Besuch der Int. Buchmesse in Frankfurt in den Herbstferien
· die Exkursion in die Anatomie der Uni Marburg
· ein Musicalbesuch in Bochum
· eine BAHN-Tour nach Kassel
· die einwöchige Flugreise nach Wien (10b)
· die einwöchige TGV-Bahnreise nach Marseille (10f)
Am 20.9.2017 fuhren insgesamt 135 Schülerinnen und Schüler der Burgwaldschule in die Lutherstadt Eisleben. Morgens um kurz vor 6.00 Uhr trafen wir uns alle gemeinsam am Frankenberger Bahnhof. Die Freude war zunächst gering, da wir teilweise schon um 4.00 Uhr aufstehen mussten. Die Reise wurde mit 3 Bussen durchgeführt und dauerte 3,5 Stunden.
Die einzelnen Klassen hatten jeweils ein unterschiedliches Besuchsziel. Die Klasse 9a (Religionslehrerin Frau Sander) und 9c (Religionslehrer Herr Kringe) fuhren zuerst nach Mansfeld und besuchten dort Luthers Elternhaus. Danach kamen sie nach Eisleben, wurden dort erwartet und machten eine Stadtrallye. Die Klasse 9b (Frau Betz-Böttner) und 9d (Frau Ditze) fuhren direkt nach Eisleben, erhielten eine Führung in Luthers Geburts- bzw. Sterbehaus mit anschließender Stadtrallye. Die Klasse 8b (Religionslehrerin Frau Betz-Böttner) war in vier Gruppen aufgeteilt worden und sah so alle Lutherstätten.
Nachdem die Klassen in ihren Orten angekommen waren, begannen die Führungen.
Im Elternhaus in Mansfeld waren die Klasse 9c und 9a mit Schülern der Klasse 8b. Hier wechselte sich die Führungsgruppen mit praktischen Angeboten (Bemalen von Trinkgläsern, Schreiben mit der Feder, Bedrucken eines Stoffbeutels) ab. Wir erfuhren, wie Mansfeld früher aussah, was die Menschen aßen wie sie im Bergwerk arbeiteten, wie die Kinder in die Schule gingen und was sie spielten. Das Elternhaus gibt es in der ursprünglichen Form nicht mehr, Gebäudeteile wurden im Lauf der Zeit abgerissen und gegen andere ersetzt.
Da die Führung der Klasse 9b erst um 10.00h in Eisleben begann, konnten die Schüler zuerst sich schon einmal Eisleben ansehen, zum Beispiel das Lutherdenkmal am Marktplatz. Danach sahen wir uns das Geburtshaus an, hier wurden wir durch das ganze Haus geführt und wir konnten sehen, wie Luther und seine Eltern damals lebten. Das war sehr interessant.
Zeitgleich fand die Führung der Klasse 9d in Luthers Sterbehaus statt. Die Führungen in den Luthergedenkstätten dauerten ca. 1,5-2 Stunden.
Nach den Führungen teilten wir uns in Kleingruppen ein, um die Stadtrallye zu beginnen. Die Mansfelder Gruppen kamen zur Stadtrallye auch nach Eisleben. Durch diese Rallye konnten wir ein großes Stück der Stadt Eisleben erkunden. Danach gingen zwei Klassen in die St. Petri und Pauli Kirche, in der Martin Luther am 10.11.1483 getauft wurde.
Nach einer Freizeitphase trafen wir uns alle auf dem Marktplatz am Lutherdenkmal, um ein Gruppenfoto anzufertigen, was leider erst nach einigen Versuchen gelang, da es immer wieder heftig regnete.
Dann stellten wir uns auf den Marktplatz, winkten in die Webcams, damit man uns dann auch im Internet sehen konnte.
Nun ging es zurück zu den Bussen. Als wir um ca. 19.00h wieder in Frankenberg ankamen, waren wir alle recht erschöpft und müde. Jedoch war es ein schönes Erlebnis, mal ein paar Einblicke in das Leben Martin Luthers zu erhalten.
(Text: Celine Maier, Verena Ullrich, 9b, Claudia Mruc, 8b, Barbara Betz Böttner)
Auf den Spuren Martin Luthers - die Ausstellung
Unsere Eindrücke und Erlebnisse haben wir versucht mit unseren Religionslehrern festzuhalten. So sind von jeder Gruppe 10-12 großformatige Plakate entstanden, die, thematisch unterschiedlich, vom 2.11.-15.11.2017 in Frankenberg zu sehen sind.
Dabei hat jede Klasse das Thema bearbeitet, das sie gesehen hat.
Die Ausstellung gliedert sich in folgende Bereiche und Orte:
1. Frankenberger Bank
Klasse 9a und 9c
Lehrer/Lehrerin: Andreas Kringe, Birgit Sander
Thema: Das Elternhaus Luthers in Mansfeld/ die Reformation
2. Kreissparkasse
Klasse 9b
Lehrerin: Barbara Betz-Böttner
Thema: Luthers Geburtshaus in Eisleben
3. Volksbank
Klasse 9d
Lehrerin: Sabine Ditze
Thema: Luthers Sterbehaus in Eisleben
4. Liebfrauenkirche
Klasse 8b
Lehrerin: Barbara Betz-Böttner
Thema: Martin Luther in Mansfeld und Eisleben (alle Ausstellungsorte)
Obwohl ja eigentlich Herbstferien waren, machten sich trotzdem 33 Schüler und drei Lehrer unserer Burgwaldschule auf nach Frankfurt am Main, um der größten Bücher- und Autorenmesse der Welt (mit vielen Prominenten) einen Besuch abzustatten. Dafür war ein Tag ideal geeignet, der eigentlich dem Fachpublikum vorbehalten ist… -, und die „Berufskenner“ kamen in gewaltigen Mengen.
Gastregion 2017 war das beliebte Nachbarland Frankreich, das sich vielfältig und als sehr große Kultur- und Literaturnation in den Hallen präsentierte.
Begleitet wurden die Bücher- und Medienfans von Hanna Gläser (Mediathek), Janine Rumpf und (zum 19.Mal) Hans-Friedrich Kubat (Fachbereich Deutsch).
Mit der Bahn waren die Mitschüler bereits am frühen Morgen umweltfreundlich in Frankenberg gestartet, um die Zeit in Frankfurt auch ja ausgiebig genießen zu können.
Viele Verlage mit unterschiedlichsten Ambitionen widmeten sich in diesem Jahr erneut der Geschichtsaufarbeitung in Europa, der gefährlichen Klimaentwicklung weltweit, den aktuellen Krisen in vielen Ländern der Erde, insbesondere einigen arabischen, aber auch der Flüchtlingsproblematik in Europa und weltweit.
Abertausende neuer Sachbücher wollen auch im Winter 2017/2018 den Markt erobern, allerdings auch Roman-Klassiker werden immer wieder modern aufgelegt, Geschichte neu untersucht und hinterfragt, so etwa die Russische Revolution mit dem Schicksal der gesamten Zarenfamilie, der Erste Weltkrieg sowie die Vielfalt der „Neuen und Digitalen Medien“.
Begeistert waren alle Frankfurt-Reisenden von der Atmosphäre in der stimmungsvollen Halle Frankreichs, wo ungezählte Dinge gezeigt wurden und erfahren werden konnten, die mit französischer Literatur und Lebensweise, der Sprache, dem Essen, dem Sport, der wunderbaren Landschaftsvielfalt, ja, auch Asterix und Obelix, den Autos oder der Kultur in schöner und angenehmer Verbindung gebracht werden können.
Ein Highlight waren für viele die ganz persönlichen (!) und emotionalen Begegnungen mit Udo Lindenberg, Susanne Fröhlich und Ranga Yogeshwar.
War der Iran 2015 noch ein spontaner Boykotteuer der Messe wegen der tags zuvor erfolgten Würdigung des Kritikers Salman Rushdie gewesen, präsentierte sich das große Land nun abermals mit mehreren Ständen, so wie auch China, Australien, die USA, Deutschlands direkte Nachbarländer Polen, Tschechien oder Österreich, die Schweiz und Holland, aber auch Südkorea, Kanada und ungezählte weitere Länder.
Natürlich gab es bei der abendlichen Heimreise im Zug so manch kleinen Schatz in den Tragetaschen und denen der Schulfreunde zu bestaunen – oder wertvolle Selfies auf dem Smartphone etwa mit UDO… Äußerst begehrt waren die Unterschriften und Widmungen berühmter Menschen – und die Sammlungen oft kunstvoller Lesezeichen...
Für die Burgwaldschule sind die Reisen zur Buchmesse seit Jahren ein Anliegen und gehören mit zuden vielfältigen Bemühen, die jungen Menschen mit der Welt der Bücher, der Literatur und des Lesens vertraut zu machen. So war die Tour in die Mainmetropole bereits die 19. in Folge.
Fotos: Kubat, Hans-Friedrich
Es gibt nicht wirklich viele Möglichkeiten für die Besucher der „documenta 14“ in Kassel, selbst künstlerisch aktiv zu werden – eigentlich fast keine…
Die Klasse 10b der Burgwaldschule jedoch hat einen Weg gefunden, trotzdem ein ganz kleines bisschen Teil des wohl berühmtesten Kunstwerkes auf dem Friedrichsplatz zu werden: Die Jugendlichen beteiligten sich am Buchprojekt der Argentinierin Marta Minujìn „Parthenon der Bücher“.
Dieses einmalige, gewaltige und weithin sichtbare Kunstwerk der engagierten Südamerikanerin soll an die weltweiten Verbote von Texten in vielen Ländern erinnern und auf die Verfolgung zahlreicher Schriftsteller, Dichter und Autoren aufmerksam machen. Gerade der Friedrichsplatz vor dem Fridericianum könnte von schlimmen Ereignissen berichten…
Schon im Deutschunterricht hatten sich die Jungen und Mädchen mit dieser Thematik beschäftigt, kürzlich erst war die 9b dabei gewesen, als der Autor Michael Paul in der Bibliothek der Schule aus dem Roman „Haus der Bücher“, der in Königsberg spielt, gelesen hatte.
Mit der Bahn war die Klasse von Frankenberg über Korbach bequem nach Kassel gereist, um bei der 14. Auflage dieser seit Jahrzehnten berühmten Welt-Kunstausstellung „live dabei sein und mitmachen zu können“…
Über 100.00 Bücher werden in Kassel benötigt, um das Parthenon in voller Bücherblüte unter klaren Kunststofffolien im Sonnenlicht erstrahlen zu lassen. Doch viele Werke fehl(t)en noch, etwa drei Viertel der sehr hohen Seitenwände sind erst mit Büchern verschönert worden. Doch die Wirkung ist bereits gigantisch!
Und so nahm jeder 9b-Schüler ein Buch von zu Hause mit, versah es mit einem eigenen Text ganz vorne im Buch und übergab es den Initiatoren. In eine große Sammelbox mussten die Schüler schließlich alles werfen, damit am Tag darauf die Bücher von Helfern mithilfe von Hubwagen eingebaut werden konnten. „Unsere Romane kommen ganz nach oben auf der Südseite des Parthenon“, hatte Emily im documenta-Büro in Erfahrung gebracht. „Mal seh`n, ob ich es demnächst mit dem Fernglas vielleicht wiederfinden kann!“
Und so wurden die 25 Jugendlichen zusammen mit ihrem Klassenlehrer ein „winziger, sehr kleiner Teil dieses einmaligen Parthenon-Nachbaues in der Stadt der documenta 14“, freuten sich Michael. Kevin und Yannic.
Dass sich das Original auf der Akropolis hoch über Athen befindet, wissen alle Beteiligten jetzt außerdem. Das steinerne Bauwerk wurde von 447 bis 438 vor Christi Geburt errichtet. Aus Dankbarkeit widmete man es der bekannten Göttin Pallas Athena, die den Griechen im letzten Krieg gegen die Perser beigestanden und besonders den Athenern geholfen hatte.
Freilich ließen es sich die Frankenberger nicht nehmen, auch noch ungezählte andere interessante und spannende „Kunstwerke unserer Zeit“ aufzusuchen und Deutungsversuche zu starten.
Freude hatten sie an einem besonderen Werk beim Staatstheater: den überdimensionalen Tonröhren mit individuell gestalteten „Röhren-Zimmern“. Ins Nachdenken über die Geschichte der Menschheit kam man in der Orangerie neben der hölzernen „Blutmühle“ aus den Anden.
Bilder & Text: Kubat
Genau die Hälfte der Strecke von zwölf Kilometern vom Festland bis zur vorgeIagerten Insel Neuwerk hat die 23-köpfige Expeditionsgruppe hier geschafft. Vor einer der hohen Rettungsbaken mitten im riesigen Wattenmeer gibt es eine kurze Pause mit spannenden Informationen der Wattführerin Anja Hoffmann-Kramer, dann geht es jedoch auch schon gleich weiter. Es muss. Schließlich steht noch ein Fußmarsch von eineinhalb Stunden bevor – und die Flut würde keine Rücksicht nehmen. Auch nicht auf die zahlreichen Reiter und Kutschen, die sich an diesem Tag auf den Weg nach Neuwerk machen.
Und schließlich wartet noch die Durchquerung des breiten und strömenden Priels, der die Elbmündung im Osten mit der Wesermündung im Westen verbindet - immer…
An sechs Tagen lernte die fröhliche Schülergruppe der Burgwaldschule, es handelt sich um den „WP-Kurs Naturwissenschaften“ der siebten Klassen, den einzigartigen Naturraum Wattenmeer vor der deutschen Nordseeküste bei Cuxhaven und Sahlenburg kennen. Seit fast zwanzig Jahren werden die Jugendlichen dieser Fachrichtung in die komplizierten ökologischen Vernetzungen des so besonderen Ökosystems eingeweiht. So waren die Mädchen und Jungen zusammen mit ihrer Lehrerin Carmen Weimer und Lehrer Hans-Friedrich Kubat gleich in zwei Nationalparken unterwegs: dem „Hamburger“ und dem „Niedersächsischen“…
Während einer mehrstündigen Unterbrechung der IC-Zugfahrt Anfang Mai 2017 in Hamburg wurde zu Fuß und bei einer schaukelnden Barkassenfahrt das imposante Hafengelände mit Containerschiffkolossen kennengelernt, ein Rundgang durch die neue Elbphilharmonie mit einer außergewöhnlichen Architektonik direkt am Fluss gefiel allen.
Experimentierübungen im Besucherzentrum „Weltnaturerbe Wattenmeer Sahlenburg“ und des Nationalparkzentrums auf der Insel Neuwerk begeisterten ebenso wie die Bahn-Tagesreise nach Bremerhaven. Ein außergewöhnliches, besondere Highlight ist hier in der Stadt an der Wesermündung (mit dem Ederwasser!) im schönen Hafengebiet die mehrstündige Tour durch das „Klimahaus acht Grad Ost“ mit nie zuvor erlebten „Besuchen“ von acht Ländern und extremen Lebensverhältnisse auf diesem Längengrad östlicher Breite bzw. dem Längengrad – 172 auf der „anderen Seite der Erde“.
Schwimmen im Meerwasserwellenbades „ahoi“ war „echt klasse“, gefiel ebenso wie die Spätwanderung durch das „Kreuzottergebiet Duhner Heide“, die Schiffsreise zurück von Neuwerk bei einsetzender Dunkelheit oder der Aufstieg auf den alten Leuchtturm der Insel aus dem 13.Jahrhundert! Dass schließlich nach Erreichen der Insel (mit 39 Bewohnern) auch noch ein ADAC-Hubschraubereinsatz vom Wilhelmshafen bis Neuwerk stattfand, soll hier nur der Vollständigkeit halber Erwähnung finden.
Aufmerksam lauschten alle den spontanen Schilderungen des jungen 22-jährigen Vogelwartes Robert, der von seinem Frühling/Sommer auf der Insel Scharhörn berichtete. Zufällig hatten die Schüler den Ornithologen des Vereins „Jordsand“ kennengelernt, nachdem er von Scharhörn durch das Watt nach Neuwerk gelaufen war, um „mal wieder die Wäsche“ zu waschen“. Robert nutzt die „Zeit mit Millionen Vögeln auf Scharhörn“ auch, um sich auf die Masterprüfung in Geoinformatik vorzubereiten – wenn er sich nicht gerade um die „lauten Zug- und Brutvögel kümmert…“.
Freilich hörten die jungen Burgwaldschüler auch davon, dass immer mehr Plastik angespült, von Tieren aufgenommen wird oder in den Meeren unserer Erde treibt.
Überhaupt stießen die Jungforscher bei nahezu allen Aktivitäten häufig auf dieses „große, immer noch total unterschätzte Problem unseres Planeten“!
Nach drei Tagesreisen innerhalb Hessens in diesem Schuljahr, einigen Untersuchungen bei Frankenberg sowie der großen Nordseeexkursion wissen die Schüler nun genauer Bescheid über viele (neue) Dinge und ökologische Phänomene, die die Erde antreiben und die Welt zusammenhalten…, aber auch gefährden…
Unsere Fotos entstanden im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer und in der Duhner Heide.
Text & Bilder: Hans-Friedrich Kubat
Die Klassen 9b und 9d erlebten bei ihrem bereits dritten Frühlingsausflug 2017 – jetzt zog es sie in das Mittelgebirge Rhön und an die Werra - einen wunderschönen Tag voller Gegensätze und einen gewaltigen Höhen- und Tiefenunterschied von etwa 1300 Metern.
Die Klassenlehrer Hans-Friedrich Kubat und Kevin Kulss sowie Konrektorin Sieglinde Peter-Möller hatten schon frühmorgens die fröhliche Schülerschar zu der „Reise durch zwei Bundesländer“ begrüßt, Herr Kubat informierte in Thüringen und Hessen über zahlreiche Sehenswürdigkeiten entlang der Fahrtroute. Unter der Kulisse der Fördertürme von „Kali und Salz“ genossen alle vor der „Einfahrt“ eine interessante Einweisung und ein Frühstück vor der dreistündigen Tour im Untergrund…
Um drei Grad Celsius nimmt die Lufttemperatur pro hundert Tiefenmeter zu. Wenn man sich in einem Bergwerk tief nach unten wagt, ist dies sehr deutlich zu spüren. Und so wurde es den 55 Burgwaldschülern und den Lehrern recht warm, als sie nach einer rasanten Abfahrt mit dem Förderkorb in 500 Metern „Teufe“ (Tiefe) ihre rasante 20-km-Rundreise auf zwei Lastwagen der Bergwerksbetreiber bis auf 800 Meter „Teufe“ startete. Kalisalze für die Landwirtschaft und die Industrie werden hier seit über hundert Jahren in großem Stil abgebaut, allein das schier endlos erscheinende Wegenetz dieses inzwischen zu einem modernen Erlebnisbergwerk gestalteten Bergwerkes hat eine ungeheure Länge von 4600 Kilometern!
Stationen voller Spannung boten sich den Burgwaldschülern: Im Großbunker sahen sie den weltgrößten „unterirdischen“ Schaufelradbagger, hörten den gewaltigen Klang eines Rock-Laser-Konzertes oder wandelten auf den Spuren der amerikanischen „Entdecker der Goldvorräte“ und Staatsschätze der NS-Zeit. Schon den späteren US-Präsident Eisenhower zog es bei Kriegsende hin zum Gold- und Geldbunker. Fasziniert waren alle von der Kristallgrotte in über 800 Metern Tiefe, in der eine eigene Musik-Licht-Installation für eine faszinierende Atmosphäre sorgte. Im tiefsten Museum Deutschlands vermittelten die beiden äußerst kundigen Begleiter viel Interessantes zur Geschichte des Salzabbaues im Werra-Gebiet.
Durch die herbstliche Rhön - vorbei am imposanten „Monte Kali“ bei Heringen - ging es bei zunehmendem Sonnenwetter Richtung Eisenach. Nach einem gemeinsamen Rundgang vorbei an zahlreichen historischen Stätten der geschichtsträchtigen Stadt in Thüringen durften die Jugendlichen die Stadt, in der einst die spätere „Heilige Elisabeth (von Marburg)“ im Kindesalter, der Reformator Martin Luther oder Johann Sebastian Bach wirkten, bei tollem Frühlingswetter genießen. Erst zur „Tagesschauzeit“ kam die Gruppe zusammen mit Busfahrer Walter Valentin wieder am Frankenberger Bahnhof an.
Die Fotos zeigen die zwei Klassen auf den gelben LKW in der Tiefe des Bergwerks Merkers.
Fotos: Hans-Friedrich Kubat
Das Anatomische Museum Marburg war das Exkursions-Ziel der Klasse 10d von Herrn Karl-Heinz Peter. Mit dem Zug waren die Jugendlichen gemeinsam mit ihrem Biolehrer in die Unistadt gereist, um im historischen „Museum Anatomicum“ sehr eindrucksvolle Humanpräparate, aber auch zahlreiche Tier-Exponate aus aller Welt zu sehen und überaus Interessantes zu erfahren.
Die Studentin Laura Nallbati (angehende Diplom-Biologen und Genetikerin) führte die Frankenberger in zwei Gruppen jeweils 90 Minuten lang durch die Sammlung.
Bereits im frühen 18. Jahrhundert waren Mediziner der Philipps-Universität Marburg an den von vielen Zeitgenossen damals nicht gern gesehenen Aufbau der wissenschaftlichen Sammlung menschlicher und tierischer Präparate gegangen, erst 1920 wurde sie in dieser Form als abgeschlossen betrachtet.
Neben Skeletten und Schädeln mit den unterschiedlichsten Krankheitsbildern bekamen die Schüler sämtliche Organe der Menschen, Gliedmaßen, Sinnesorgane oder die Bogengänge des menschlichen Ohres sowie Präparationen von Blutgefäßen, Nerven oder Muskeln zu sehen.
Begründet wurde die Medizinausstellung von dem Arzt und Gelehrten Christian Bünger. Eine eigene Ausstellung widmet sich dem segensreichen Wirken des berühmten Anatomen aus Göttingen, der von 1810 bis zu seinem Tode 1842 an der Medizinischen Fakultät lehrte, forschte und heilte.
Gespannt vernahm man die Geschichte rund um eine ausgestellte junge Frau, „das Marburger Lenchen“. Sie beging im späten 19. Jahrhundert in der Lahn hochschwanger Selbstmord, weil sie mit der Situation ihres noch jungen Lebens allein und ohne Beistand wohl nicht mehr klargekommen war. Wie ihr Körper dann schließlich in die Anatomie kam, ist bisher nicht endgültig geklärt worden... Es schlossen sich längere detaillierte Erklärungen in der Abteilung für Geburtshilfe an.
Heiterkeit rief die Betrachtung des „Langen Anton“ hervor, eines Soldaten aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges mit einer Körperlänge von 2,44 Metern. Er gilt als einer der längsten Menschen, die je in Europa lebten. Eine extreme Überfunktion der Hypophyse ließ ihn dieses enorme Gardemaß erreichen – „mit allen positiven und negativen körperlichen Begleiterscheinungen“, so Laura Nallbati. „Er wurde trotzdem sechzig Jahre alt!“
In der benachbarten Elisabethkirche erhielt die 10d von ihrem Lehrer Informationen zur letzten Ruhestätte des deutschen Politikers Paul von Hindenburg und seiner Ehefrau, natürlich auch (und das ausführlicher) zur spannenden Geschichte der Heiligen Elisabeth (aus Ungarn) sowie zu den Gräbern der Landgrafen Hessens. Elisabeth selbst war die Mutter der Sophie von Brabant, der Mutter Heinrichs. Dieser wurde später der erste Landgraf der Hessen.
Zusammen mit der jüngeren Klasse 6e, die an diesem Tag mit ihrer Klassenlehrerin Sandra Freitag und Biolehrer Jens Freitag ebenfalls mit der Bahn nach Marburg gereist war und ein abwechslungsreiches Programm erlebt hatte, stellte sich die 10d vor der Elisabethkirche zu einem Erinnerungsfoto auf. Anschließend zog es alle vor der Zug-Rückreise am späten Nachmittag noch auf die beiden Weihnachtsmärkte der Altstadt…
Bild: Hans-Friedrich Kubat
„Das ist ja eine riesige Menge Wasser, die alle Menschen unserer Stadt zusammen in einem Jahr benutzen!“, staunten die Siebtklässler nicht schlecht, als sie und ihre begeisterten Mitschüler von Frank Wolski erfuhren, dass die Menschen, die Bauernhöfe und Betriebe der Stadt sowie der Ortsteile mit etwa einer Millionen Kubikmeter Wasser versorgt werden müssen. „Eine Milliarde Liter!“, ruft Niko…
Beim Besuch der Pumpstation in der Hainstraße und des Hochbehälters „Tiefzone“ erlebten die Schüler des WP-Kurses Naturwissenschaften live, welche Anstrengungen unternommen werden, um die Versorgung „mit der wunderbaren Flüssigkeit“ sicherzustellen. Vor dem bunten und mit allerlei schönen Bildern verzierten Pumpengebäude in der Hainstraße wurde die Gruppe von Frank Wolski von der Energie-Gesellschaft-Frankenberg (EGF) bereits erwartet.
Wofür benötigen wir täglich sauberes Wasser, was passiert mit der gebrauchten und auf vielfältige Weise verwendeten Flüssigkeit, woher kommt das kostbare Nass überhaupt?
Erstaunt hörten sie, dass die Stadt Frankenberg ein über 180 Kilometer langes Wasserleitungsnetz hin zu den Privathaushalten, Firmen, den Betrieben, Geschäften und Bauernhöfen betreibt. An 365 Tage im Jahr muss es rund um die Uhr gepflegt, muss auf das gesamte System aufgepasst werden, so Herr Wolski.
Aus sieben Tiefenbrunnen bezieht Frankenberg das Trinkwasser, hinzu kommt sauberes Quellwasser. Genau registriert werde das verkaufte Wasser mit etwa 5500 geeichten Wasserzählern, was fast genau der Anzahl der Haushalte im Verbreitungsgebiet entspricht. Über die Computer-Technik, die hinter dem Versorgungssystem steckt, konnten sich die Siebtklässler ein Bild im spannenden Schalt- und Steuerungsraum machen.
Um den Druck in den Wasserleitungen auf natürliche Weise zu erhöhen und um ausreichend Speicherplatz zu haben, gibt es mehrere Hochbehälter im Bereich des Einzugsgebietes. Das in den Berg gebaute Reservoir „Tiefzonenbehälter“ durften die Realschüler im jeweils zweiten Teil der Exkursion besichtigen.
Gespeist werden die beiden riesigen unterirdischen Becken durch dicke Stahlrohre, die von den drei Brunnen der Teichanlage (beim Schwimmbad) und der Gernshäuser Quelle kommen. Jedes dieser Becken hat ein Fassungsvermögen von 750.000 Liter Wasser. Eine kräftige UV-Bestrahlung sorgt dafür, dass möglichst alle Restkeime (Bakterien…) abgetötet werden. Einmal mehr wurde den jungen Naturwissenschaftlern bewusst, wie wertvoll sauberes und jederzeit verfügbares Trinkwasser ist.
Neben Kälte-Experimenten sowie Messungen und Versuchen war der Rundgang zusammen mit Herrn Wolski ein weiterer Baustein, um die Schüler mit dem Wasser in allen Facetten intensiver vertraut zu machen. Exkursionen zu einem großen Mineralwasserabfüllbetrieb, in einen Zoo, zu Kläranklage sowie an die Nordsee runden das Ausflugsprogramm in diesem Schuljahr ab.
Die jungen Naturwissenschaftler zusammen mit Frank Wolski vor der Pumpstation Hainstraße Fotos& Text: Hans-F. Kubat
Obwohl ja eigentlich Herbstferien waren, machten sich trotzdem 37 Jugendliche auf nach Frankfurt am Main, um der größten Büchermesse der Welt einen Besuch abzustatten. Gastregionen 2016 waren das belgische Flandern und die Niederlande. Begleitet wurden die Bücher- und Medienfans von Jörg Bomhardt (Fachbereichsleiter) und Hanna Gläser, letztmalig von Sylvia Sprenger (Mediathek) sowie Hans-Friedrich Kubat (FB Deutsch).
Mit der Bahn waren die Realschüler bereits am frühen Morgen umweltfreundlich in Frankenberg gestartet, um die Zeit in Frankfurt auch ja ausgiebig genießen zu können.
Gleich mehrere Verlage widmeten sich in diesem Jahr erneut der Geschichtsaufarbeitung in Europa, der gefährlichen Klimaentwicklung weltweit, den aktuellen Krisen in vielen Ländern der Erde, insbesondere den arabischen. Tausende neuer Sachbücher wollen auch im Winter 2016/2017 den Markt erobern. Der neue Literaturnobelpreisträger Bob Dylan – ein Musiker - war natürlich ebenfalls mehrfach „großzügig“ präsent.
Mit echten Riesenbüchern warb man für „Harry Potter und das verwunschene Kind“.
Begeistert waren viele von der Atmosphäre in der stimmungsvollen Halle der zwei Gastregionen aus der Nachbarschaft, in der Nordsee Gemeinsamkeit herstellte. Aber auch „mehrdimensionale Spaziergänge“ mit verwirrenden Spezialbrillen waren hier möglich.
War der Iran 2015 noch ein spontaner Boykotteuer der Messe wegen der tags zuvor erfolgten Würdigung des Kritikers Salman Rushdie gewesen, präsentierte sich das große Land nun wieder mit mehreren Beiträgen.
Natürlich gab es bei der abendlichen Heimreise im Zug so manch kleinen Schatz in den Stoff-Tragetaschen und denen des Klassenkameraden zu bestaunen: Äußerst begehrt waren die Unterschriften und Widmungen von berühmten Menschen – und die Sammlungen oft kunstvoller Lesezeichen.
Für die Burgwaldschule sind die Reisen zur Buchmesse seit Jahren ein Anliegen und gehören mit zu dem vielfältigen Bemühen, die jungen Menschen mit der Welt der Bücher, der Literatur und des Lesens vertraut zu machen. So war die Tour in die Mainmetropole bereits die 17. in Folge.
Fotos: Kubat, Hans-Friedrich