Bericht über den Schüleraustausch mit Bytow in Polen vom 19.9.-24.9.2016
Am 19.9.2016 kamen wir nach einer 13-stündigen Busfahrt in Bytow am Gymnasium Nr.2 an. Wir wurden dort vom Schulleiter Adam Piasecki und der Deutschlehrerin Patrycja Reschke begrüßt. Danach bekamen wir von Frau Reschke einen kurzen Schulrundgang. Anschließend wurden wir unseren Gastschülern zugeteilt. Nach kurzem Kennenlernen gingen wir mit dem Schulleiter und Frau Reschke in das Restaurant „Jas Kowalski“ und aßen Mittag. Nach dem Essen gingen wir zurück zur Schule zu unseren Gastschülern und wurden von den Eltern abgeholt. Der Abend stand frei zur Verfügung.
Am Dienstagmorgen gingen wir mit unseren Gastschülern für zwei Stunden in die Schule. Danach gingen wir ohne die Polen zum Magistrat von Bytow. Dort wurden wir vom Vertreter des Bürgermeisters Jacek Czapiewski und dem Leiter für Sport und Schulwesen empfangen. Wir erfuhren etwas über die „Regierung“ von Bytow, das Schulsystem und die Entwicklung der Stadt. Nach den Vorträgen des Vertreters des Bürgermeisters und dem Leiter für Sport und Schulwesen durften wir Fragen stellen oder unsere Eindrücke von Polen erzählen. Herr Kaspar überreichte einen Präsentkorb und hielt eine kleine Rede über die Zukunft des Austauschs zwischen Bytow und Frankenberg aufgrund einer neuen Schulreform in Bytow. Nach einer kleinen Führung durch das Heimatmuseum und einem Museum in der alten Kirche, in dem alte Fundstücke ausgestellt wurden, holten uns unsere Gastschüler ab und wir hatten Freizeit. Am Abend gingen alle mit ihren Gastschülern bowlen.
Am Mittwoch kamen wir nach einer 3-stündigen Busfahrt mit unseren Gastschülern in der Stadt Thorn an. Frau Reschke und der Geschichtslehrer Mirek Sobczynski des Gymnasiums begleiteten uns bei unserem Ausflug. Von Herr Sobczynski bekamen wir eine kurze Stadtführung. Danach bekamen wir Zeit, um in der Fußgängerzone einzukaufen. Anschließend gingen wir im Restaurant „Gesia Szyja“ essen. Nach dem Essen gingen wir in das Lebkuchenhaus, wo uns gezeigt wurde, wie die bekannten „Pierniki“, also Lebkuchen, hergestellt werden. Nach einer Art Vorstellung durften wir unsere eigenen Lebkuchen machen. Danach fuhren wir zurück nach Bytow und hatten am Abend Freizeit.
Am Donnerstag fuhren wir morgens mit unseren Gastschülern zur Schule, wo wir in Gruppen Plakate zu verschiedenen Jugendstilen (Hard Rock, Punk, Techno, Skater, Emo und Hip Hop) ausarbeiteten, welche wir anschließend Frau Peter-Möller, Herrn Kulss und Herrn Kaspar vorstellten. Am Nachmittag bekamen wir Freizeit. Abends wurde mit allen zusammen auf dem Schulgelände gegrillt.
Am Freitag fuhren wir alle gemeinsam in die Städte Danzig und Zoppot. In Danzig bekamen wir wieder eine kleine Stadtführung von dem Geschichtslehrer Herr Sobczynski. Dort bekamen wir kurz Freizeit. Danach fuhren wir weiter nach Zoppot. Dort gingen wir an den längsten Steg, der ins Meer führt, in Europa. Der Steg führt nämlich einen halben Kilometer ins Wasser. Dort hielten wir uns eine Weile auf. Manche blieben auf dem Steg, setzten sich in ein Café oder gingen an den Strand. Als wir abends völlig erschöpft nach Hause kamen, hatten wir den Abend zur freien Verfügung.
Am Samstag kam dann der schwere und tränenreiche Abschied. Nachdem sich alle schweren Herzens von ihren Gastschülern-und Eltern verabschiedet hatten, traten wir die Heimreise an. Nach erneuten 13 Stunden Fahrt kamen wir völlig erschöpft bei unseren Eltern in Frankenberg am Bahnhof an. Trotz der sehr schönen Zeit waren wir alle wieder froh, zu Hause sein.
Saja Ludwig, Klasse 10 B
Frankenberg. „Es ist wunderbar, dass die Partnerschaft zwischen Frankenberg und der polnischen Stadt Bütow nun schon seit Jahren auf jungen Schultern liegt“, meine Elke Menke, Präsidentin der Frankenberger Partnerschaftsvereinigung. Sie war in der Burgwaldschule Gast beim großen Begegnungsabend von deutschen und polnischen Schülern, Lehrern und Eltern mit Konzert der Rock-AG, Grill und Büffet in der Cafeteria.
Die Partnerschaftsvorsitzende bedankte sich besonders bei den Eltern, die eine Woche lang 20 Mädchen und Jungen aus Bütow in ihren Familien aufgenommen hatten, und bei Lehrer Michael Kaspar, der „mit großer Beständigkeit“ den Austausch mit Bütow zum zwölften Mal organisiert habe. Er habe den ustauschschülern neben gemeinsamem Unterricht ein umfangreiches Angebot zum Kennenlernen von Frankenberg, Kassel, Frankfurt, Wiesbaden und Edersee gemacht (HNA berichtete). Darüber hinaus hätten die Gastgebereltern die Freiräume im Programm genutzt, um den jungen polnischen Besuchern einen lebendigen Einblick in Arbeit und Freizeit zu geben, sagte Elke Menke.
Unterstützt wurde der Schüleraustausch zwischen der Frankenberger Burgwaldschule und dem Gymnasium Nummer 2 in Bütow vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk und der Partnerschaftsvereinigung Frankenberg, denen Rektor Helmut Klein beim Festabend besonders dankte. Am Wochenende traten die polnischen Jugendlichen mit Konrektorin Elzbieta Kaczynska sowie den Lehrerinnen Lucyna Rakowicz und Kinga Nowak die Heimreise nach Bütow an. „Es war herrlich in Frankenberg, wir haben uns wie unter alten Freunden gefühlt“, sagten sie. (zve)
Von Karl-Hermann Völker
Frankenberg. Es gab Salzbrezeln und Limonade im historischen Sitzungssaal des Rathauses, als dort am Dienstag Bürgermeister Rüdiger Heß sehr herzlich 20 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Nr. 2 aus der polnischen Partnerstadt Bytów mit ihren Lehrerinnen willkommen hieß. Gemeinsam mit Rektor Helmut Klein und Lehrer Michael Kaspar, der seit Jahren diesen Austausch betreut, wies Heß beim Empfang auf die seit 1961 bestehende Patenschaft des Landkreises und die 2008 geschlossene Städtepartnerschaft mit Bytów hin, aus der sich ein reger Austausch entwickelt habe.
Der Bürgermeister erinnerte an die Verbindung der deutschen Heimatvertriebenen mit Bütow und ihre regelmäßigen Treffen in Frankenberg, an Zeiten des Kalten Krieges und die neuen Kontakte, die mit dem Fall der Grenzen zur heutigen polnischen Bevölkerung von Bytów möglich geworden seien. „Ich bitte euch, an diesem europäischen Prozess mitzuwirken“, forderte Heß die Jugendlichen auf. Er selbst werde am Freitag mit einer Delegation aus Frankenberg in Bytów an einem Theaterfestival teilnehmen „und die Grüße an eure Eltern schon einmal mitnehmen“, versprach er.
Eine Woche lang bis zum Samstag erwartet die Schüler aus Bytów mit ihren Lehrerinnen Elzbieta Kaczynska, Lucyna Rakowicz und Kinga Nowak in Frankenberg ein umfangreiches Programm. Am Montagmorgen waren sie an der Burgwaldschule begrüßt worden, dann nahmen sie am Unterricht ihrer Partnerschüler teil, bevor sie ihre Gastfamilien kennen lernten.
Nach dem Empfang im Rathaus am Dienstag führten die Burgwaldschüler ihre polnischen Freunde durch die Stadt, erläuterten ihnen Burg, Marienkapelle, Rathaus, Bürgerhäuser, Gedenkpunkte mit Stolpersteinen und die Fußgängerzone. Anschließend führte im Kreis-Heimatmuseum Hans Papenfuß dir Gruppe, wobei er besonders die Exponate im Bütow-Stübchen erläuterte.
Am heutigen Mittwoch ist ein gemeinsamer Tagesausflug nach Frankfurt mit Stadtführung und Besuch des Senckenbergmuseums vorgesehen, anschließend ein Besuch in Wiesbaden mit Besichtigung des hessischen Landtages. Am Donnerstag werden die polnischen Gäste nach dem Unterricht die Viessmann-Werke in Allendorf/Eder erkunden. Abends treffen sich alle mit den Gastgebereltern auf dem Schulhof zum gemeinsamen Grillen und einem Konzert der Rock-AG, die vor Jahren bereits einmal mit Michael Kaspar in der Burg von Bytów aufgetreten ist.
Die nordhessische Metropole
Kassel steht am Freitag auf dem Programm. Dort werden die Schüler die Gemäldegalerie mit alten Meistern und das Naturkundemuseum besichtigen, bevor sie auf der Rückfahrt am Edersee und auf Schloss
Waldeck Station machen. Am Samstagmorgen heißt es wieder Abschied
nehmen.
Empfang im zehntürmigen Rathaus: Hier wurden die Schüler aus der polnischen Partnerstadt Bytów von Bürgermeister Rüdiger Heß (2. von rechts) willkommen geheißen, bevor sie bei einer Stadtführung die Ederstadt näher kennen lernten.